Und das ganz unabhängig von der Jahreszeit.
Die Dornburger Schlösser im Winter 2021.
Allgemeine Geschichte
Die Flur Dornburgs ist, was archäologische Funde belegen, seit der jüngeren Steinzeit kontinuierlich besiedelt. Bekannteste Funde sind das Hügelgrab am Steinbruch und der Bronzesichel-Fund auf dem Wetthügel. Aber auch vielzählige Funde aus der Eisenzeit und der Völkerwanderungszeit bis hin zur slawischen Besiedlung lassen eine intensive Nutzung vermuten.
Anhand einer Reihe von Indizien ist es sehr wahrscheinlich, dass Dornburg aus einer fränkischen Gründung herrührt. Obwohl der Name selbst im 9. Jahrhundert schriftlich nicht erwähnt ist, befindet sich in dieser Zeit im direkten Umfeld umfangreicher Reichsbesitz. Die Ursache für fehlende archäologische Nachweise besteht darin, dass bislang vermutet wurde, dass eine befestigte Anlage in den Fundamenten des Alten Schlosses zu finden sei, welches erst in den letzten Jahren widerlegt wurde. Vielmehr dürften die von Gotthard Neumann gemachten Funde im westlichen Vorfeld der heutigen Ortslage Gegenstand zukünftiger Untersuchungen sein. Neue Indizien dazu brachte auch eine aktuelle Untersuchung von Pierre Fütterer zur Altwegesituation um Dornburg.
Mit dem Machtantritt der Liudolfinger tritt Dornburg als civitas (Pfalz, befestigte Siedlung) ins Licht der Überlieferung und wird erstmals 937 erwähnt. Mit dem Ende des letzten Ottonen, Heinrich II., verlor die Pfalz Dornburg ab 1025 ihre Bedeutung. 1083 begegnet uns der Name Dornburg schließlich wieder mit der umstrittenen Belehnung an Wiprecht von Groitzsch. Wiprecht erhielt es für seine Verdienste von König Heinrich IV. zu Lehen. Die Herren von Lobdeburg treten in einer verfälschten Urkunde zwischen 1221 und 1261 als Gerichtsherren in Dornburg auf. Spätestens 1289 wurden die Schenken von Vargula vom Kaiser mit Dornburg belehnt, wobei diese schon zuvor Besitz im Umfeld der Burg hatten.
Bis zum Grafenkrieg 1344/45 konnten die Schenken dieses Lehen halten, verkauften es dann an Grafen von Schwarzburg und Orlamünde, die es kurze Zeit später an die Wettiner abtreten mussten, um es von denen als Lehen zu nehmen. 1358 nahmen die Wettiner Dornburg selbst in eigene Verwaltung und besetzten es mit einem Amtmann. Nach mehrfachen, vorläufigen Teilungen der Wettiner kam es dann 1485 zur endgültigen Trennung in Albertiner und Ernestiner (Leipziger Teilung). Stadt und Amt Dornburg kamen an die Albertiner. Durch die Wittenberger Kapitulation kam es 1547 zu Gebietstauschen, wobei Dornburg an die Ernestiner fiel. 1603 gelangte Dornburg durch Erbschaft in den Besitz des Herzogs von Sachsen-Altenburg. Ab 1672 gehörte Dornburg zum Herzogtum Sachsen-Jena und ab 1691 bis 1920 zum Herzogtum (später Großherzogtum) Sachsen-Weimar-Eisenach. Nach dem Sturz der Monarchien im Deutschen Reich bildete das einstige Großherzogtum kurz den Volksstaat Sachsen-Weimar-Eisenach, bevor dieser 1920 im Freistaat Thüringen aufging. In der DDR gehörte Dornburg verwaltungsmäßig von 1952 bis 1990 zum Bezirk Gera. Noch in den letzten Tagen der DDR wurde die Einführung von Bundesländern beschlossen, und Dornburg kam am 3. Oktober 1990 zum Bundesland Thüringen.
Meine Empfehlung:
Ein Besuch der Dornburger Schlösser - zu jeder Jahreszeit.Informationen zu den Veranstaltungen findet Ihr auf der Internetseite Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten.
Das Ensemble der drei Dornburger Schlösser liegt am Rand eines Muschelkalkfelsenplateaus über der Saale in Dornburg-Camburg, nördlich von Jena im Bundesland Thüringen. Seit dem 12. Dezember 2008 befinden sich alle drei Schlösser im Eigentum der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten.