Lost Places in Thüringen zu finden, ist mit der Suche nach Vergänglichem und Verfall gleichzusetzen.
Verlassene Orte sind mehr als nur eine spektakuläre Fotokulisse und erzählen authentisch von Lebens- und Arbeitsumständen ihrer Bewohner und Besucher der Vergangenheit. Manche Lost Places werden sogar wieder so bekannt, dass sie nicht mehr als vergessene Orte in Thüringen bezeichnet werden können.
Ziemestalbrücke, die Brücke im Wald!
Lost Places, sie haben etwas Mystisches, sie haben eine Vergangenheit und erzählen Geschichten, die man mitunter hier und da erkennen kann. Es sind kleine Details, die etwas über das was einmal war verraten. Das Spannende ist – auf Entdeckungsreise zu gehen und die Geheimnisse herauszufinden. Mitunter begegnet man überaschenderweise Wesen, die an verlassenen Orten ein neues Zuhauses gefunden haben.
Ziemestalbrücke, ein beliebtes Ausflugsziel mit beeindruckender Landschaft und einem grandiosen Panorama.
Wir werden am Samstag, 12.04.2025 auf Entdeckungsreise gehen und verlassene Orte in Thüringen erkunden. Eine Entdeckungstour wird uns zur Ziemestalbrücke – die Brücke im Wald führen. Beeindruckend zu entdecken und fantastisch zu betrachten aus recht unterschiedlichen Perspektiven.
Die Brücke im Wald, Ziemestalbrücke.
Thüringen entdecken.
Spannende Infos zur Ziemestalbrücke
Die Ziemestalbrücke, ein beeindruckendes technisches Denkmal im Saale-Orla-Kreis in Thüringen. Sie wurde zwischen 1893 und 1895 als Teil der Bahnstrecke Triptis–Marxgrün erbaut und besteht vollständig aus Stahl. Mit einer Länge von 115 Metern und einer Höhe von 32 Metern überspannt sie auf fünf Gerüstpfeilern im leichten Bogen den Ziemesgrund. Die Brücke verläuft in einer Kurve mit einem Radius von 193 Metern und weist ein Gefälle von 2 % auf, wobei der geneigte Brückenkopf höhere Geschwindigkeiten zuließ.
Ein sehr beliebter Treffpunkt für Wanderungen zur Ziemestalbrücke – ist der Parkplatz an der Wysburg-Ruine. Von dort führt ein Forstweg zur Brücke, wobei ein schmaler Trampelpfad den Aufstieg ermöglicht. Oben angekommen, wird man mit einem beeindruckenden Ausblick auf die umliegende Landschaft belohnt.
Ziemestalbrücke, die Brücke im Wald!
Wenn Du Lust hast uns zu begleiten, dann bist Du herzlich eingeladen. Schreibe mir eine eMail.
Bitte beachten!Die Brücke und die umliegenden Wege sind für den Publikumsverkehr nicht offiziell freigegeben. Betreten erfolgt daher auf eigene Gefahr. Es ist ratsam, örtliche Hinweise zu beachten Denkt daran, April – April macht was er will, das heißt, auf das Wetter und die Witterung achten. Nehmt bitte entsprechende Kleidung, insbesondere Schuhe mit!
Blick von der Zimestalbrücke. Ein atemberaubendes Panorama mit traumhafter Landschaft. Unsere Fototour zur Ziemestalbrücke im April 2025.
Was Du zum Thema Lost Place wissen solltest.
„Lost Places“ sind verlassene Orte, die oft einen mystischen oder nostalgischen Charme ausstrahlen. Es handelt sich dabei um Gebäude, Fabriken, Krankenhäuser, Freizeitparks oder militärische Anlagen, die nicht mehr genutzt werden und der Natur und dem Verfall überlassen wurden.
Lostplaces, verlassene Orte
Merkmale von Lost Places
Verlassenheit:
Diese Orte sind häufig seit Jahren oder Jahrzehnten ungenutzt, und die ursprüngliche Funktion ist oft nicht mehr erkennbar.
Verfall:
Der Zahn der Zeit hinterlässt Spuren in Form von zerbrochenen Fenstern, bröckelnden Wänden oder von Pflanzen überwucherten Gebäuden.
Geschichte:
Lost Places haben oft eine bewegte Vergangenheit, die von Kriegen, wirtschaftlichem Wandel oder gesellschaftlichen Umbrüchen geprägt wurde.
Ästhetik:
Der Kontrast zwischen der menschlichen Vergangenheit und der Rückeroberung durch die Natur schafft eine einzigartige Atmosphäre.
Lost Places, verlassene Orte mit morbiden Charme.
Beispiele für Lost Places
Industriebrachen: Verlassene Fabriken oder Bergwerke, z. B. Zechen aus der Kohlezeit.
Kliniken und Sanatorien: Ehemalige Krankenhäuser, oft mit gruseliger Atmosphäre, wie das Beelitz-Heilstätten in Brandenburg.
Militärische Anlagen: Alte Bunker oder Kasernen, die nach Kriegsende aufgegeben wurden.
Freizeitparks: Orte wie der Spreepark in Berlin, die einst Menschenmassen anzogen und heute stillgelegt sind.
Verlassene Orte mit ihrer eigenen Geschichte.
Faszination von Lost Places
Abenteuerlust:
Für viele Menschen liegt der Reiz darin, Orte zu entdecken, die sonst verborgen bleiben.
Fotografie:
Lost Places sind beliebte Motive für Fotografen, die den morbiden Charme und die Ästhetik des Verfalls einfangen wollen.
Historische Spurensuche:
Oft können Geschichten und Erinnerungen aus der Vergangenheit anhand von zurückgelassenen Objekten oder Dokumenten entdeckt werden.
Natur und Mensch:
Die Rückkehr der Natur in diese menschlichen Bauwerke symbolisiert Vergänglichkeit und den Kreislauf des Lebens.
LOST PLACES, verlassene Orte – bergen oft Überraschungen.
Rechtliche Aspekte
Das Betreten von Lost Places ist oft rechtlich problematisch. Die Orte befinden sich meist auf privatem Gelände, und das Betreten ohne Erlaubnis kann als Hausfriedensbruch geahndet werden. Hinzu kommen Sicherheitsrisiken wie Einsturzgefahr oder giftige Stoffe. Es ist daher ratsam, nur mit Genehmigung und entsprechender Vorsicht solche Orte zu besuchen.
Lost Places – Verlassene Orte mit ihren Geheimnissen und spannenden Geschichten in Thüringen und Mitteldeutschland.
Es sind oft kleine Details, die etwas über die Vergangenheit verraten. Das Spannende der Entdeckungsreisen ist das Lüften dieser Geheimnisse. Mitunter begegnet man überraschenderweise Wesen, die an einigen verlassenen Orten ein neues Zuhauses gefunden haben.
Lost Places .. Verlassene Orte – sie halten oft Überraschungen parat
Auch im kommenden Jahr wird es mehrere Entdeckungs – Touren zu verlassenen Orten geben, die natürlich betrachtet und mit der Kamera festgehalten werden.
Die Ergebnisse stellen wir im Herbst 2021 in zwei Foto-Kalendern vor.
Im Juli gab es eine Entdeckungstour nach Bad Blankenburg um das dortige Sanatorium Schwarzeck zu erkunden.
Das ehemalige Sanatorium Schwarzeck befindet sich auf einem 50.943 qm großen Grundstück. Das älteste Gebäude des Gebäudekomplexes ist die sogenannte Turmvilla, welche im Jahre 1886/1887 auf Grund von Wasserschäden durch einen Neubau ersetzt wurde. Zuerst wurde das Gebäude als Land- und Forstwirtschaftliche Anstalt Schwarzeck genutzt. Herr Hauptmann Lambrecht errichtete im Jahre 1872 die Turmvilla und seine Frau Berta gründete eine Klenganstalt. In der Klenganstalt sammelte und trocknete man Nadel- und Holzfrüchte sowie Blüten, welche beim Aufspringen einen besonderen Klang ergaben. 1893 verkaufte Frau Lambrecht das Gebäude an Carl Hohenberg zum Pries von 75.000 Mark. Dieser gründete eine Kur- und Wasserheilanstalt, welche er “Bad-Schwarzeck” nannte. 1898 verkaufte er das Gebäude an Johannes Gudegast, welcher mit Herrn Hader zusammenarbeitete. Ab 1900 war “Bad-Schwarzeck” kurzzeitig im Besitz von Gustav Prüfer, welcher zugleich Besitzer des Chrysoprases war.
Im Jahr 1901 pachtete Sanitätsrat Dr. Karl Leonhard Paul Wiedeburg, welcher mit seiner Familie aus Elgersburg nach Blankenburg zog, das Gebäude und errichtete gemeinsam mit Dr. Karl Schulze das “Thüringer Waldsanatorium Schwarzeck”. Unter deren Leitung wurde das Gebäude rasant vergrößert. Architekt der Anbauten, welche zum größten Teil im Jahre 1911 entstanden, war der deutsche Baumeister Ernst Rossius-Rhyn. Bis 1925 baute Rosies das Schwarzeck bis in die heute noch erhaltene Grundsubstanz aus.
Felix Lorenz beschreibt in seinem Buch “Ernst Rossius-Rhyn. Ein deutscher Baumeister”, das Gebäude als “köstliche Erfrischung” in dem “architektonisch … arg verhungerten Thüringen”. Besonders durch den blau-weißen Anstrich und die Fensterläden des Eckgebäudes mit dem Turm, fiel das Gebäude schon von Weitem auf. Beim Bau wurde in allen Teilen, sowie den Wirtschaftsgebäuden und den Ställen, besonderer Wert auf besondere architektonische und bauliche Details gelegt. Außerdem nahm Rossius besondere Rücksicht auf die Naturumgebung.
1903 kaufte Wiedeburg das Gebäude und führte das Sanatorium “Schwarzeck” weiter. Zunächst arbeitete er mit Dr. Karl Schulze zusammen, von welchem er sich jedoch im Jahre 1905 trennte. Dr. Schulze eröffnete darauf das “Sanatorium Am Goldberg”. Bis zum Tod Wiedeburg’s im Jahre 1935, war dieser alleiniger Leiter des erfolgreichen Sanatoriums.
Lost Places, Verlassene Orte Erkundung und Geschichte
* “Meistens handelt es sich um Bauwerke aus der jüngeren Geschichte, die entweder noch nicht historisch aufgearbeitet (bzw. erfasst) worden sind oder aufgrund ihrer geringen Bedeutung kein allgemeines Interesse finden und daher nicht als besonders erwähnenswert gelten.
Der Ausdruck Lost Place wird zwar häufig gleichbedeutend mit Ruinen aus der Industriegeschichte oder nicht mehr genutzten militärischen Anlagen (vgl. Militärgeschichte) gebraucht, die eigentliche Bezeichnung gilt aber für jedweden Ort, der im Kontext seiner ursprünglichen Nutzung in Vergessenheit geraten ist. Insbesondere zählen dazu Orte, die nicht bewusst als Industriedenkmäler für die Nachwelt erhalten und dadurch einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden.
Die Faszination dieser Orte, die „nicht als Spektakel entworfen wurden“, wie Guy Debord es ausdrückt,[2] liegt aber genau in dieser Ursprünglichkeit und der fehlenden (touristischen) Erschließung, die dem Besucher die Möglichkeit bietet, selbst auf „Entdeckungsreise“ zu gehen und dabei Geschichte individuell und hautnah erleben zu können. Auf der anderen Seite birgt diese Eigenart der Plätze auch manchmal unterschätzte Gefahren. Des Weiteren ist das Betreten solcher Orte selten rechtlich eindeutig geregelt, weshalb Besucher von Lost Places auch zuweilen lieber anonym agieren.”
Wer von Euch Lust hat, mit uns gemeinsam auf Entdeckungstour zu gehen und verlassene Orte zu erkunden, wir sind jeden 2. Monat auf spannender Fototour.