Ziemestalbrücke Brücke in Remptendorf – Lost Place in Thüringen
Ziemestalbrücke Brücke in Remptendorf - Lost Place in Thüringen
Einzigartige Lostplace-Erlebnisse in Thüringen
Die Ziemestalbrücke, ein faszinierendes Relikt der Bahnstrecke Triptis–Marxgrün, zieht Abenteurer und Geschichtsinteressierte gleichermaßen an. Erlebe die mystische Atmosphäre dieses beeindruckenden Bauwerks.
Ziemestalbrücke – Ein geheimnisvoller Lost Place in Thüringen
Verlassene Orte üben seit jeher eine besondere Faszination auf uns aus. Ihre Stille erzählt Geschichten von einer vergangenen Zeit. Einer dieser beeindruckenden Lost Places liegt tief verborgen im Thüringer Wald: die Ziemestalbrücke bei Remptendorf. Einst ein Meisterwerk der Ingenieurskunst, heute ein stillgelegtes Denkmal – und ein beliebtes Ziel für Wanderer, Fotografen und Lost-Place-Entdecker.
Die Schönheit eines Lostplaces, Ziemestalbrücke
Historische Fakten: Die Entstehung der Ziemestalbrücke
Die Ziemestalbrücke ist Teil der ehemaligen Bahnstrecke Triptis–Marxgrün, einer Strecke, die Ende des 19. Jahrhunderts gebaut wurde, um das Reußische Oberland besser an das Bahnnetz anzuschließen. Der Bau dieser Strecke war jedoch kein leichtes Unterfangen.
Neben politischen Widerständen – viele Anwohner wollten ihre Flächen nicht für den Bahnbau abgeben – waren es vor allem die geografischen Gegebenheiten, die die Ingenieure vor große Herausforderungen stellten. Die Strecke musste durch ein Gebiet mit vielen Schluchten und Hängen geführt werden, was zahlreiche Tunnel und Viadukte erforderte.
Die Ziemestalbrücke stellte dabei das technisch aufwändigste Bauwerk dar. Der Bau begann im Herbst 1893 mit dem Gießen der Fundamente und Widerlager. Aufgrund der schwierigen Lage im Ziemestal entschied man sich gegen den klassischen Steinbau und setzte auf Stahl – ein modernes und damals innovatives Material. Bereits 1894 war die Brücke fertiggestellt. Ihre Tragfähigkeit wurde im Juni 1895 durch eine Testfahrt mit drei aneinander gekoppelten Lokomotiven geprüft.
Lostplaces in Thüringen: Ziemestalbrücke
Technische Daten und Besonderheiten
Die Ziemestalbrücke misst 115 Meter Länge und ragt bis zu 32 Meter in die Tiefe. Sie besteht vollständig aus Stahl und verläuft in einer Kurve mit einem Radius von 193 Metern sowie einem Gefälle von 2 %. Ihre fünf Gerüstpfeiler tragen eine eingleisige Strecke.
Die Brücke ist nicht nur ein Bauwerk, sondern ein technisches Denkmal. Sie war auf Geschwindigkeit ausgelegt: Um höhere Zuggeschwindigkeiten zu ermöglichen, wurden die Brückenköpfe geneigt gebaut – für die damalige Zeit ein technisches Meisterstück.
Trotz mehrfacher Verstärkungen in den letzten Jahrzehnten blieb die Brücke in ihrer historischen Struktur erhalten. Seit der Stilllegung der Strecke steht sie unter Denkmalschutz und ist eines der wenigen vollständig erhaltenen Stahlviadukte dieser Art in Deutschland.

Wanderung zur Ziemestalbrücke: Natur trifft Lost Place
Ein weiteres Highlight der Ziemestalbrücke ist ihre Lage: Tief im Thüringer Wald, zwischen den Orten Remptendorf, Ziegenrück und Altenbeuthen, eingebettet in das idyllische Ottertal.
Wer die Brücke besichtigen möchte, muss sie sich erwandern – und genau das macht den Reiz aus. Vom Parkplatz führt ein schmaler Wanderweg über Wiesen und durch dichte Wälder zum Bauwerk. Schon aus der Ferne ist die gewaltige Stahlkonstruktion durch die Baumwipfel zu erkennen. Der Aufstieg zur Brücke erfolgt über einen Trampelpfad – festes Schuhwerk ist hier Pflicht.
Oben angekommen, öffnet sich ein weiter Blick über das Tal. Wer schwindelfrei ist, kann vorsichtig über die Brücke gehen. Achtung: Auch wenn die Brücke stabil ist, handelt es sich um ein verlassenes Bauwerk ohne Sicherung – Betreten erfolgt auf eigene Gefahr.
Die Ziemestalbrücke ist ein echter Geheimtipp für alle, die abseits der ausgetretenen Pfade unterwegs sein möchten. Sie vereint:
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Historische Ingenieurskunst
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Naturerlebnis in ruhiger Umgebung
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Fotografische Motive für Lost-Place-Fans
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Abenteuerliche Wanderung ohne Touristenmassen
Gerade in der heutigen Zeit, in der viele Lost Places abgesperrt oder überlaufen sind, bietet die Ziemestalbrücke eine seltene Gelegenheit: Ein verlassener Ort, der noch immer seine ursprüngliche Magie und Ruhe bewahrt hat.
Fazit: Die Ziemestalbrücke – Ein Lost Place mit Seele
Die Ziemestalbrücke in Thüringen ist weit mehr als nur ein verlassener Ort. Sie ist ein beeindruckendes Denkmal der Eisenbahngeschichte, eingebettet in eine reizvolle Landschaft und eine spannende Wanderung. Für alle, die auf der Suche nach einem stillen, authentischen Lost Place abseits des Mainstreams sind, ist dieser Ort ein absoluter Geheimtipp.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zur Ziemestalbrücke
Wo befindet sich die Ziemestalbrücke genau?
Die Ziemestalbrücke liegt im Thüringer Wald in der Nähe der Orte Remptendorf, Ziegenrück und Altenbeuthen. Sie gehört offiziell zur Gemeinde Remptendorf im Saale-Orla-Kreis.
Wie gelange ich zur Ziemestalbrücke?
Die Brücke ist nur zu Fuß erreichbar. Eine beliebte Route startet im Ottertal, in der Nähe von Remptendorf. Von dort aus führt ein ca. 5 km langer Rundwanderweg über Waldpfade, an der Brücke vorbei und durch zwei Tunnel zurück zur Straße.
Ist die Ziemestalbrücke ganzjährig zugänglich?
Ja, grundsätzlich ist die Ziemestalbrücke ganzjährig begehbar. Im Winter oder bei starkem Regen kann der Weg jedoch rutschig und unzugänglich werden. Feste Wanderschuhe und gute Wetterbedingungen sind empfehlenswert.
Ist es erlaubt, die Brücke zu betreten?
Offiziell ist das Betreten auf eigene Gefahr möglich. Die Brücke steht unter Denkmalschutz und ist nicht abgesperrt, allerdings gibt es keine Geländer oder Sicherungen – besondere Vorsicht ist daher geboten, besonders bei Nässe oder Wind.
